Was ist Headless Commerce? Eine Einführung

Veröffentlicht am 2.9.2022 von Rosalia Mousse

Viele Kunden kaufen nicht mehr im stationären Handel, sondern über Apps und Webseiten ein. Mit Headless Commerce kannst du deinen Onlineshop flexibel gestalten und so eine individuelle Nutzererfahrung bieten.

Was ist Headless Commerce Header

Die digitale Welt ist zu großen Teilen auf den modernen Verbraucher ausgerichtet. Viele Kunden kaufen nicht mehr im stationären Handel, sondern über Apps und Webseiten ein. An dieser Stelle kommt Headless Commerce ins Spiel.

Headless Commerce ist derzeit in aller Munde. Das hat damit zu tun, dass die Erwartungen der Kunden in den vergangenen Jahren immer vielfältiger geworden sind. Zielgruppen möchten individueller und persönlicher angesprochen werden – ein Wunsch, dem Onlinehändler, die in Zukunft keine Kunden und Umsätze verlieren möchten, unbedingt frühzeitig nachkommen sollten. Das Problem: Viele der Änderungen, die dafür vonnöten sind, sind in traditionellen Shopsystemen nur langsam oder gar nicht umsetzbar. Aus diesem Grund setzen immer mehr Unternehmen auf kostenpflichtige oder kostenlose Headless eCommerce-Plattformen, die das nötige Fundament für einen Richtungswechsel liefern. Alle Komponenten, die einen Onlineshop ausmachen, sind über Schnittstellen miteinander verbunden. Die Folge: deutlich mehr Flexibilität im Frontend. 

Du fragst dich, was sonst noch hinter der Technologie steckt? Dann bist du hier richtig. Wir erklären, was genau Headless E-Commerce ist, wie er sich von traditionellen eCommerce-Plattformen unterscheidet und welche Vorteile Headless Commerce bietet.

Headless Commerce Definition

Fangen wir erst einmal mit der Bedeutung von Headless Commerce an. Eine Headless Architecture zeichnet sich dadurch aus, dass der ästhetische sowie der funktionale Teil eines Onlineshops, auch bekannt als Frontend und Backend, konsequent voneinander getrennt sind. Das Resultat sind viele kleine Insellösungen, die im Idealfall auch unabhängig voneinander funktionieren. Ziel ist es, Unternehmen mehr Agilität und Flexibilität bei der Gestaltung ihres Onlineshops zu ermöglichen. Über Schnittstellen, auch bekannt als APIs, können die einzelnen Komponenten dennoch miteinander kommunizieren. Demgegenüber stehen traditionelle Shopsysteme, die Frontend und Backend normalerweise im Komplettpaket liefern.

Wie funktioniert Headless eCommerce?

Wie bereits gesagt, sind Frontend und Backend in Headless Shopsystemen voneinander entkoppelt. Das Frontend, das die sogenannte Präsentationsebene bildet, kann dabei sehr flexibel gestaltet werden, um sich Veränderungen im Kaufverhalten der Kunden bestmöglich anzupassen. Das Backend, das die sogenannte Funktionsebene bildet, ist in Modulen für Zahlungsabwicklung, Warenkorbverwaltung und Co. aufgebaut. Der entscheidende Vorteil besteht darin, dass beide Umgebungen separat voneinander getestet und weiterentwickelt werden können. APIs sorgen derweil dafür, dass Frontend und Backend trotz der Entkopplung miteinander kommunizieren, also Daten austauschen können, auch wenn der Onlineshopbetreiber an beiden Komponenten arbeitet.

Was ist der Unterschied zu einer traditionellen E-Commerce-Plattform?

Wir haben es bereits angeschnitten: Bei traditionellen E-Commerce-Plattformen sind Frontend und Backend eng miteinander verzahnt. Anpassungen sind daher meist sehr aufwändig, da nur wenig Spielraum für Entwickler besteht. Wird die Präsentationsebene angepasst, hat das fast automatisch zur Folge, dass auch das Backend angepasst werden muss. Eine optimale Kundenerfahrung ist dadurch sehr viel weniger mühelos möglich als mit einem Headless Shopsystem. Zudem ist auch die Migration zu einem neuen Shopsystem mit einem nicht unerheblichen Aufwand verbunden.

Im Unterschied dazu ermöglichen Headless Shopsysteme durch die Zusammenarbeit über verschiedene APIs ein Höchstmaß an Flexibilität. Von Anfang an werden die einzelnen Komponenten in einer Headless Architecture als eigenständige Bausteine verstanden, die getrennt voneinander arbeiten. Für das Frontend ergeben sich dadurch unendlich viele Designoptionen. Zudem können die einzelnen Module wie Checkout, Zahlungsabwicklung oder Produktdarstellung von unterschiedlichen Anbietern stammen.  

Vorteile von Headless Commerce

Der größte Vorteil, den ein Headless Shopsystem für Onlinehändler bietet, ist die Flexibilität. Konsumenten können individuell und zielgruppengerecht über Apps und Webseiten angesprochen werden, was wiederum zu besseren Conversion Rates führt. Das Aufsetzen verschiedener Frontends ist schnell und unkompliziert möglich, weil die Anpassungen keine Auswirkungen auf das Backend haben. Für Unternehmen ergibt sich daraus ein klarer Wettbewerbsvorteil, weil man bei neuen Entwicklungen schneller und effizienter handeln kann. Auch der Austausch einzelner Komponenten ist problemlos möglich, da nur die APIs kompatibel bleiben müssen.

Herausforderungen von Headless eCommerce

Neben zahlreichen Vorteilen bringen Headless Shopsysteme auch einige Herausforderungen für Unternehmen mit sich. So hat das hohe Maß an Flexibilität und Individualisierung zum Beispiel zur Folge, dass zusätzlich in technische Ressourcen investiert werden muss, um die erforderliche Entwicklungsarbeit leisten zu können. Man muss also über ausreichend finanzielle Mittel verfügen, um ein entsprechendes Team mit den notwendigen Fertigkeiten aufzustellen. 

Zusätzlich müssen Unternehmen sich hin und wieder auf technische Ungereimtheiten bei der Entwicklung einstellen. Die Umstellung auf ein Headless Shopsystem ist kein Schritt, den Unternehmen nebenbei erledigen sollten – handelt es sich doch um kein leichtes Unterfangen. Schließlich muss die gesamte Systemlandschaft überdacht werden. Damit das gelingt, gilt es zunächst, sich einen umfassenden Überblick über die aktuelle IT-Architektur zu verschaffen. Auf dieser Grundlage kann anschließend die stufenweise Implementierung erfolgen. Nach und nach können bestehende Technologien um Headless-Module erweitert werden, um sich allmählich einer vollständigen Headless-Architektur anzunähern. Fachabteilungen, die am Ende selbstständig im neuen Headless Shopsystem arbeiten sollen, sollten von Anfang an in diesen Prozess mit einbezogen werden. Auch nach der Einführung gilt es, die Prozesse kontinuierlich im Auge zu behalten. Glücklicherweise gibt es intelligente Softwarelösungen, die die Implementierung erheblich vereinfachen und beschleunigen können.

Fazit: Die Bedeutung von Headless Commerce 

Aus gutem Grund ist das Thema Headless Commerce derzeit omnipräsent. Unternehmen, die ambitionierte Ziele haben, werden wohl nicht darum herumkommen, früher oder später in eine Headless-Architektur zu investieren, um auch in Zukunft am Markt bestehen zu können. In Zeiten, in denen sich die Welt rasend schnell verändert, werden nur diejenigen Onlinehändler auf Dauer Erfolg haben, die sich immer wieder an neue Gegebenheiten anpassen können. Headless eCommerce ist in diesem Zusammenhang mehr als nur eine technische Spielerei, sondern vielmehr die Entscheidung, die Kundenerfahrung in den Mittelpunkt zu stellen.

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Über den Autor oder die Autorin

Rosalia ist Content Analyst für Software Advice und unterstützt KMU mit Einblicken in IT-Themen und Softwares. Masterabsolventin der HHU Düsseldorf, lebt in Barcelona.

Rosalia ist Content Analyst für Software Advice und unterstützt KMU mit Einblicken in IT-Themen und Softwares. Masterabsolventin der HHU Düsseldorf, lebt in Barcelona.